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Unser Naturstein - die Lindlarer Grauwacke



Grauwacke aus Lindlar, im Bergischen Land, wird als traditioneller Baustoff schon seit Jahrhunderten abgebaut und weiterverarbeitet.

Die Lindlarer oder auch Bergische Grauwacke gehört zu den Sedimentgesteinen. Entstanden ist die Grauwacke vor ca. 380-390 Millionen Jahren in der Eifelstufe (Mitteldevon) als Ablagerung während des Erdaltertums (Paläozoikum) an einem tropischen Küstenbereich, als das Bergische Land noch am Äquator lag.

Die Sedimente, Ablagerungen von Trübströmen (feinste Schwebstoffe fester Teilchen), sind u. a. zurückzuführen auf ein grösseres Fluß-Delta am damaligen Old Red Kontinent.
Durch Verlandung der Lagune sowie wiederholtes Anheben des Meeresspiegels, bauten sich die heutigen Steinbänke auf.

Die Anzahl solcher Vorgänge bestimmten jeweils die Mächtigkeit der Vorkommen sowie Anzahl der Bänke. Auswirkungen von Ebbe und Flut und deren Strömungsgeschwindigkeit ist heute noch an den versteinerten Rippelmarken abzulesen.
In der Regel bestehen die in Lindlar anstehenden Mühlenberg-Schichten (oder auch Mühlenberg-Sandstein) aus einer kompakten, dickbankigen und kreuzgeschichteten Grauwacke mit einer ziemlich beständigen Mächtigkeit von ca. 300 m, in die mehrere Tonhorizonte eingeschoben sind.

Die Mühlenberg-Schichten sind in einer Phase relativ ruhiger Absenkung der Rheinischen Geosynklinale sedimentiert worden und daher im Allgemeinen auch recht einförmig ausgebildet. Bei Lindlar ist die Sedimentation jedoch etwas unruhiger gewesen, wie sich in dem häufigen Wechsel sandiger und toniger Lagen zeigt. Rippelmarken und Schrägschichtungen in Verbindung mit Crinoidschill- und Pflanzenhäcksellagen deuten auf bewegtes, seichtes Wasser in Landnähe hin.

Bedingt durch die unterschiedliche mineralische Zusammensetzung variiert die Lindlarer Grauwacke in Struktur und Farbigkeit. Die Farbtöne variieren in den Erdfarbtönen von grau, grau/blau, über grau/grün bis grünlich, grau/rot, grau/braun bis bräunlich.
Die in Lindlar anstehende Mühlenbergschicht eignet sich durch das blockhafte Vorkommen des Gesteins Grauwacke sehr gut für die Gewinnung von Rohmaterial für die Produktion von Naturwerkstein.

Den Hauptbestandteil der Bergischen Grauwacke bildet mit bis zu ca. 70 %  Quarz, gefolgt von bis zu 13 % Feldspat, 4 % Muskovit (Glimmer). Die restlichen 13 % stellen in erster Linie sehr kleine Quarzit-Bruchstücken und Kieselschiefer.

Durch die gute Witterungsbeständigkeit, der hohen Druckfestigkeit sowie dem feinkörnigen Gefüge wird die Lindlarer Grauwacke sowohl im Innen- als auch im Aussenbereich eingesetzt.
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